Der Vertretungsplan verrät mir: Heute fällt Deutsch in der 9e aus, ich bin die Vertretung. Ich nehme keine Arbeitsblätter mit, sondern eine Frage an die gesamte Klasse: „Wie beendet ihr den Satz ‚Schule ist…‘?“ Erst stocken die Jugendlichen etwas, denn sie wissen nicht so recht, ob sie ehrlich sein sollen und was ich von ihnen will. Spätestens wenn jemand sagt: ’sinnvoll‘ oder ‚wichtig‘, provoziere ich: „Nein, das glaube ich dir nicht!“ Und dann geht’s los. „Was kommt euch stattdessen in den Kopf?“
Hallo und Tschüss! – Wertschätzend bei Begrüßung und Abschied
Für eine beziehungsstarke Lernkultur sind auch die vermeintlich kleinen Dinge wichtig. Wie sieht es im Schullalltag aus, wenn wir Lehrer:innen wertschätzend sind? Hier spielen auch die Begrüßung und Verabschiedung eine Rolle. Sie geben unserem Miteinander einen Rahmen. Kinder können sich bei bewusster Begrüßung angenommen und sicher fühlen. Wenn wir uns genauso bewusst verabschieden, können sie mit dem Schultag besser abschließen. Für Jugendliche gilt das genauso!
Was Lehrer von Unternehmern lernen können
Lehrer sind Dienstleister. Ja klar, die meisten von uns arbeiten im öffentlichen Dienst. Wir dienen also dem Staat? Ich behaupte, wir dienen zu allererst unseren Schülern. Ohne Schüler gäbe es uns Lehrer nicht, sie sind sozusagen unsere Auftraggeber. Wir bieten das Produkt ‚Bildung‘ an und gewinnen sie im besten Fall für den Standpunkt, dass sie etwas davon haben. Zentral ist dabei die Qualität unserer Beziehung zu ihnen.