Beratung? Nein, danke! Oder: Warum Schulleitungen ihr Kollegium nicht beraten sollten

Wenn du das Wort ‚Beratung‘ im schulischen Kontext hörst, stellen sich wahrscheinlich direkt Gefühle ein, oder? Und lass mich raten: Diese Gefühle sind nicht besonders angenehm.

Kommen dir dazu auch Gedanken wie…

…oje, da bekomme ich bestimmt einen auf den Deckel!

…puh, da muss ich wieder so eine Zauberstunde wie im Ref zeigen!

…wie sinnlos, davon setze ich sowieso nichts um.

…was habe ich falsch gemacht???

Ja, Beratung ist leider negativ besetzt. Das liegt daran, dass Lehrkräfte meistens Beurteilung und Kontrolle damit verbinden und sie der Beratung dadurch misstrauisch gegenüberstehen.

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Neue Lernformate: Wieso mein Weg von der Lehrerin zur Lernbegleiterin nicht leicht ist

Von der Lehrerin zur Lernbegleiterin

2012 sitze ich in meinem letzten Uni-Semester im Büro meines Professors. Herr Terhart und ich sprechen über die neue Lehrerrolle und er sagt: „Lehrer werden zunehmend zu Coaches, zu Lernbegleitern der Schüler. Das traditionelle Rollenbild ist im Wandel.“

10 Jahre und drei Schulen später schreibe ich an meinem schulfreien Tag diesen Artikel. Prof. Terhart ist mittlerweile pensioniert und ich frage mich immer noch, wie das geht, Lernbegleiterin zu sein.
Das Eine ist nämlich, die Notwendigkeit zu sehen. Du stimmst mir doch zu, wenn ich sage, dass unsere Schüler:innen zunehmend selbstständig lernen sollten, oder? Selbstorganisation, Eigenverantwortung, Zielorientierung. Da sagen alle „Ja!“.

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Mein Weg zur ‚Schule im Aufbruch‘ und was die selbstbestimmten Geburten meiner Kinder damit zu tun haben

Mein Weg zur Schule im Aufbruch und was die selbstbestimmten Geburten meiner Kinder damit zu tun haben

Alles begann mit einem unscheinbaren Geburtstagsgeschenk.

Meine Mutter schenkte mir das Buch „Jedes Kind ist hoch begabt“ von Gerald Hüther und Uli Hauser. Darin las ich, wie wir mit natürlichen Begabungen (Entdeckerfreude, Beharrlichkeit, Zuversicht…) umgehen. Diese Begabungen werden viel zu oft übersehen und geringgeschätzt.

Tatsächlich sollten wir sie aber fördern, statt in der Schule Wissen in die Schüler:innen hineinzustopfen, das sie höchstwahrscheinlich in der Zukunft kaum gebrauchen können. Ich stimmte den Autoren zu; Kinder sollten lernen, was sie ausmacht, welche Stärken sie haben. Dafür brauchen sie starke Beziehungen zuhause und in der Schule.

Das war 2015. In meinem zweiten Schuljahr mit voller Stelle gewann ich langsam an Sicherheit. Ich war Klassenlehrerin einer Sechsten und bereitete mehrere Kurse in der Q1 auf das Abitur vor.

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