Manchmal bin ich wütend auf ‚das System‘. Ich bin stinksauer, dass ich mich abrackere und es nie genug ist. Irgendetwas bleibt immer liegen, irgendwer könnte immer mehr Aufmerksamkeit von mir vertragen. Ich könnte 24/7 meine To-Dos abarbeiten und die Liste wäre trotzdem unendlich. Ich werfe dann der Schule, dem Schulsystem und der Gesellschaft vor, dass keine Zeit für mich bleibt.
In diesem Modus etwas zu tun, was mich beruhigt oder stärkt, kommt mir dann auch gar nicht in den Sinn. Oder doch, eigentlich schon. Aber mit im Gepäck ist das schlechte Gewissen.
Was meine ich mit Selbstfürsorge? Nicht zwingend größere Aktionen wie Saunabesuche und ausgiebige Schaumbäder, sondern Wahrnehmen meiner Bedürfnisse und Einstehen für diese im Alltag.
Inhalt
Selbstfürsorge ist ein Reizthema
Als Lehrerin in Teilzeit und Selbstständige mit drei kleinen Kids ist Selbstfürsorge ein Reizthema. Es ist etwas besser geworden, seitdem ich mich mit Mental Load und weiblicher/männlicher Sozialisation beschäftige. (Dazu erfährst du in meinen Artikeln zu Mental Load und Gefühlsarbeit mehr.)
Aber weil Geduld nicht meine Stärke ist, fordere ich hin und wieder eine komplette Revolution, die bitte heute beginnen soll. Anfangen sollen dann natürlich die Anderen.
Puh!
Zum Glück erkenne ich meinen überforderten und deshalb wütenden Opfer-Modus, in dem ich mich an besagten Tagen befinde. Seitdem ich mich mit meiner eigenen Persönlichkeitsentwicklung befasse, also seit ca. 12 Jahren, klappt das immer besser.
Wie sieht’s bei dir mit Selbstfürsorge aus? Alles paletti oder ist da noch Luft nach oben? Kennst du das schlechte Gewissen, von dem ich gerade sprach?
Ich möchte dich heute mitnehmen in eine differenzierte Betrachtung. Wie ich nämlich feststellte, sind so viele Themen mit Selbstfürsorge verknüpft, dass ich darüber wohl eine eigene Kategorie eröffnen könnte! Beginnen wir mal mit der systemischen Seite:
Selbstfürsorge als moralische Keule
Einerseits ist es in den aktuellen Strukturen verdammt schwer, das eigene Wohl nicht hinten über fallen zu lassen, andererseits höre ich Sprüche wie
„Das musst du dir aber echt mal wert sein.“ oder
„Also wenn du nicht auf dich achtest, kannst du auch keine gute Mutter und Lehrerin sein“.
Ich bin also selbst schuld, wenn ich aus dem letzten Loch pfeife. (Wohlgemerkt, das höre ich so, ob mein Gegenüber das so meint, weiß ich nicht.)
Gleichzeitig höre ich aber auch Sätze wie
„Also ICH kann das ja dann nicht liegen lassen und dann arbeite ich wieder viel zu lange, hab dann aber wenigstens gut geplanten Unterricht“ oder
„Und wer passt gerade auf deine Kinder auf?“
Mache ich ausreichend Pausen, scheinen meine Schüler:innen zu verlieren oder meine eigenen Kinder.
Es ist ein Minenfeld.
Rahmenbedingungen
Wir leben nicht im luftleeren Raum
Es ist nicht nur unser höchstindividuelles Problem, ob wir es gebacken kriegen, unserem Bedürfnis nach Ruhe nachzugehen oder trotz Korrekturen ausreichend zu schlafen. Wir leben nicht im luftleeren Raum, die äußeren Bedingungen bilden den Rahmen dafür.
Allein die Arbeitsbeziehung zu unserem ‚Dienstherrn‘ zeigt schon, dass wir eben einen Dienst ableisten. Das beinhaltet, dass wir ohne unsere Zustimmung an anderen Dienststellen eingesetzt werden können, Teilzeit nicht genehmigt wird, für alles außerhalb der Ferien einen Antrag stellen müssen und insgesamt von der Zustimmung unserer Vorgesetzten abhängen. Eigene Bedürfnisse außerhalb dieses Rasters? Gibt es nicht.
Übrigens gibt es nicht einmal einen Passus im Beamtenrecht zur Kündigung! Es ist schlicht nicht vorgesehen, dass ein verbeamteter Mensch diesen Dienst auch wieder quittieren könnte.
In der Schule haben wir einen Stundenplan, in dem wir oft keine Minute Pause haben. Von 8 Uhr bis 13 Uhr mit Unterricht und Aufsicht bleibt oft keine Gelegenheit für Toilette oder Essen. Nach 6 (!) Stunden steht uns eine offizielle Pause zu. Lehrkräfte schaffen es auf dem Papier sogar, um 10.25 Uhr den Unterricht in einem Gebäude zu beenden und um 10.25 Uhr in einem anderen Gebäude die nächste Stunde zu beginnen. Pause ist Fehlanzeige.
Rahmenbedingungen für Familien
Es gibt in unserer Gesellschaft keine ‚Partner-krank‘-Tage. Urlaub ist für den Partner, die Partnerin die einzige Option, wenn der/die andere krank wird. Nur wenn auch die Kinder krank sind, gibt es ‚Kind-krank‘-Tage.
Statistisch gesehen ist die häufigste Konstellation in Familien: Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau höchstens Teilzeit. Meist ist sie deshalb zuständig für die Kids. Oder andersherum: Weil sie zuständig ist, arbeitet sie in Teilzeit. Es ist aber nicht vorgesehen, dass eine Mutter krank wird. Bzw. wenn doch, wird der Partner darin nicht einbezogen. (Wer dann? Richtig, in den meisten Fällen ist es die Mutter der Partnerin.)
Für Alleinerziehende war die Pandemie auch deshalb so belastend, weil sie Szenarien planen mussten, wie ihre Kinder ohne sie klarkommen, wenn sie einen schweren Verlauf erleiden würden. Ich. Darf. Nicht. Krankwerden. – Und das führt dazu, dass wir krank weitermachen.
Mittlerweile kann ich keine Werbung für Schmerzmittel mehr sehen. Entweder muss Mutti funktionieren und ist nach einer Tablettendosis wieder einsatzbereit oder der Vater wird krank und wird im Werbespot von seiner Frau versorgt…das zum Thema ‚Sozialisation‘.
Eine qualitativ hochwertige, verlässliche Betreuungsmöglichkeit für Kinder ist nach wie vor Mangelware. Damit wird das Hauptverdiener/Zuverdiener-Modell weiter geschürt.
Im Endeffekt hetzen wir morgens zum Kindergarten oder Grundschule und dann zur Schule und sind nicht selten die letzten am Nachmittag, weil Nachmittagsunterricht, Teamsitzung Nr. 153 oder ein Elterngespräch uns länger in der Schule gehalten haben. Oder wir denken, wir müssten die Kinder direkt auf dem Rückweg abholen, weil es ja schlecht ist, wenn sie lange dort sind (weil die Kinder ja zur Mutter gehören…). Pause wieder Fehlanzeige.
Es ergibt sich also ein Bild, in dem wir gedanklich und emotional um Andere kreisen, aber nicht um uns. So kann es passieren, dass wir vollständig in Rollen aufgehen und uns als Lehrerin, Mutter und Partnerin sehen – was wir selber wollen, mögen, was uns nährt, lassen wir dabei schnell hinten rüber fallen.
Mutterbild von gestern trifft Frauenbild von heute
Das Gemeine ist, dass viele in Bezug auf die Mutterrolle aufgrund ihrer Sozialisation von einer natürlichen Zuschreibung ausgehen. Solange wir glauben, dass Mütter allein für Kindererziehung zuständig sind und es irgendwie richtiger ist, dass SIE möglichst immer vor Ort sind und niemand anders, stellen wir das nicht infrage. Im Gegenteil: Wir machen uns fertig, weil wir scheinbar nicht genügen. Selbstfürsorge wäre ja dann sogar fatal, weil sie alles schlimmer macht.
Susanne Mierau schreibt:
„Kein Mutterbild ist naturgegeben, es ist keine feststehende und natürliche Komponente des Lebens. Es ist kulturell geformt, angepasst an die jeweilige Gesellschaft und die darin wachsenden Strukturen.“
Susanne Mierau: Mutter.Sein. (2019) S. 8
Insbesondere in den alten Bundesländern wurde nach dem zweiten Weltkrieg das Bild der Ehefrau geprägt, die sich um die Familie kümmert. Im Gegensatz zur DDR war das Angebot einer staatlich organisierten Kinderbetreuung kleiner (für Kinder ab 3 Jahren und nicht ganztägig). Das Konzept der Alleinverdiener-Ehe wurde gefördert.
Diese Sozialisation steckt noch immer in vielen Köpfen UND schlägt sich nach wie vor in der Infrastruktur nieder.
Gleichzeitig wird Frauen heute propagiert, dass wir alles haben können, wenn wir nur WOLLEN. Was natürlich die Rahmenbedingungen komplett ignoriert. Ein Schlag ins Gesicht für alle, die sich abstrampeln und keine Unterstützung erfahren.
Selbstlos in der Schule
Unsere schulische To-Do-Liste ist unendlich und wir kümmern uns um menschliche Belange, die theoretisch nie genug Aufmerksamkeit bekommen können. In den letzten Jahren sind außerdem Arbeitsgebiete hinzugekommen, für die wir gar nicht ausgebildet sind und die wir de facto nicht mit der gleichen Professionalität erledigen können wie Psychotherapeutinnen, Sozialarbeiterinnen usw.
So wie es einen unerreichbaren Muttermythos gibt, laufen wir auch einem stilisierten Bild einer guten Lehrerin hinterher. Insbesondere, wenn wir beziehungsorientiert arbeiten. Egal, wie wir es machen. Es. Ist. Nicht. Genug.
Isabell Probst formuliert es so:
„Schule ist in jeder Hinsicht ein Fass ohne Boden für selbstloses Engagement.“
Ausgelehrt: Ab morgen läuft die Schule ohne mich! (2. Aufl. 2019), S. 45
Wie praktisch, sämtliche Rollen, die für Frauen reserviert sind, haben Selbstlosigkeit als Element. Nur HABEN wir ein Selbst und das meldet sich irgendwann.
Selbstfürsorge als Form von Abgrenzung
Im Schulsystem kommen eigentlich nur Menschen klar, die schon vor dem Referendariat eine hohe psychische Widerstandskraft und stabiles Selbstvertrauen hatten. Denn Schule bringt uns alle an die Grenzen unserer Belastbarkeit. Welche Strategien wir zum Umgang damit haben, und dazu zählt eben auch Selbstfürsorge in Form von Abgrenzung, beeinflusst unser Erleben.
Zwar lässt uns Selbstfürsorge bzw. Selbstliebe milde mit uns sein, wenn wir ins alte Muster zurückfallen. Wenn wir unsere eigenen Bedürfnisse wertschätzen, können wir üben, Grenzen zu setzen.
Das reicht aber nicht. Mit Selbstfürsorge an sich ist es nicht getan.
Was Selbstfürsorge alleine nicht kann
Selbstfürsorge allein würde in der Schule bedeuten, dass du z.B. denkst, „Ich bin mir wichtig genug, dass ich das nicht mit mir machen lasse“ – und dann würdest du Aufgaben ablehnen, öfter Nein sagen usw., was ohne Zweifel wichtig und nötig ist.
Jetzt kommt ein Aber. Und das ist die unbequeme Seite beim Thema ‚Selbstfürsorge‘, die ich selbst erst lernen musste. (Nicht, dass ich hier am Ende meiner Reise wäre)
Hier kommt’s:
Wenn du dir nicht die Wahrheit darüber sagst, was du mit diesen Situationen zu tun hast, werden die anderen in deinen Augen zu Tätern: „Egal, was die mir wieder vorsetzen, ich bin wichtig und werde das nicht sang- und klanglos hinnehmen!“ So wäre es nicht unrealistisch, wenn du erst innerlich kündigst und am Ende vielleicht sogar den Job hinschmeißt.
Emanzipation ist nötig
Verschiebst du deine Prioritäten näher zu dir und deinen Bedürfnissen, kannst du dich nicht auf den äußeren Bedingungen und deiner Sozialisation ausruhen.
Verantwortlichkeit bedeutet, dir ehrlich selbst zu sagen, wie du auf deine aktuelle Situation reagierst. Und es bedeutet auch, dich zu fragen, wie du eigentlich in diese Situation gekommen bist – welche deiner Entscheidungen dich dahin manövriert haben, wo du jetzt gerade stehst.
Dann hast du die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen und in deinem konkreten Schulumfeld vor Ort anders reagieren zu können.
Wenn du also nicht ständig dieselben Situationen anziehen willst, musst du dir selbst auf die Schliche kommen.
Das klingt jetzt sehr leicht, tatsächlich ist das ein echter Emanzipationsprozess. So viele Überzeugungen, die wir durch unsere Sozialisation unbewusst übernommen oder geschlussfolgert haben, stehen einer Selbstfürsorge ohne schlechtem Gewissen entgegen.
Außerdem wirst du nicht nur positives Feedback dazu bekommen. Bisher ist es für Einige sehr praktisch, dass du dich selbst hinten an stellst.
Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, dass ich diese Ablehnung gut aushalten kann. Ich rufe mir immer wieder ins Gedächtnis, dass ich für alles abgelehnt werden kann, was ich tue oder lasse. Deshalb mache ich zunehmend mehr von dem, hinter dem ich stehe.
Schlechtes Gewissen wegen Zwiespalt
Jede Frau, jede Mutter und jede Lehrerin kennt es. Das schlechte Gewissen entsteht durch den Zwiespalt zwischen gesellschaftlichem, moralischen Maßstab und den eigenen Bedürfnissen. Wir würden also gerne eine Pause nehmen (Bedürfnis), glauben aber, es sei unangemessen im Vergleich zu anderen (moralischer Maßstab), weil sie dann vielleicht einen Nachteil oder schlechte Gefühle dadurch haben.
Die Lösung sieht dann z.B. so aus, dass du dir die Pause nimmst, dafür aber wenigstens ein schlechtes Gewissen hast! So als könnten wir die schlechten Gefühle, die wir bei anderen durch unsere Abgrenzung [vermeintlich] auslösen, ausbügeln.
Wozu nutzt du das schlechte Gewissen?
Wenn wir eine Pause machen, bleibt die To-Do-Liste unbearbeitet bzw. etwas Anderes muss dafür gestrichen werden. Das stresst, weil wir denken, es nicht zu schaffen. Dann besser keine Pause machen oder eben mit schlechtem Gewissen.
Dieses schlechte Gewissen hält uns davon ab, in die Veränderung zu kommen, Selbstfürsorge dauerhaft umzusetzen.
Hier habe ich keine gute Nachricht.
Wenn du glaubst, du seist für die Gefühle anderer verantwortlich, glaubst du auch, dass andere dir Gefühle machen können. Und das ist dein Faustpfand, das du aus der Hand geben müsstest.
Mensch, ist das tricky!
Verantwortung für uns selbst übernehmen
Du kannst dich einmal auf den Standpunkt stellen, dass du zu 100% verantwortlich für die Erfahrungen bist, die du machst. Im Sinne von ‚wie antwortest du auf die Situation, in der du dich befindest‘. Das gilt auch für deine Gefühle. Du bist also verantwortlich für deine Gefühle, nichts und niemand kann dir Gefühle machen.
Diese Tage, an denen ich wütend auf die Umstände bin, zeigen das ganz gut. Solange ich der Schule, unserer Gesellschaft usw. vorwerfe, es mir schwer zu machen, meinen Einsatz nicht wertzuschätzen oder oder… bin ich im Opfermodus unterwegs. Das schlechte Gewissen bei dem Gedanken, einfach alles hinzuschmeißen, mache ich mir dann selbst.
Nicht zufällig landen im Lehrerberuf Menschen mit sozialen Werten. Du müsstest dich also auch fragen, wozu du nicht nur als Mutter, sondern auch als Lehrerin eine Tätigkeit gewählt hast, in der du (in derzeitigen Strukturen) in vielerlei Hinsicht eingebunden bist.
Wenn deine Selbstfürsorge das erste ist, das bei Stress kippt, muss es etwas geben, das dir wichtiger ist als Selbstfürsorge. Womit ich nicht sage, dass dir Selbstfürsorge nicht wichtig ist. Es ist eben nicht so wichtig wie das, wofür du dich stattdessen entscheidest.
Ironischerweise ist ein häufiges Motiv, Lehrerin zu werden, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ich würde sagen, das traf vielleicht auf die Halbtagsschule vor einigen Jahren zu, aber heute ist sogar Teilzeit eine Mogelpackung. (Unverrückbar ist allerdings der Vorteil, gemeinsam mit den eigenen Schulkindern unterrichtsfrei zu haben. Diese 12 Wochen im Jahr müssen sich andere berufstätige Eltern wirklich aus den Rippen schneiden.)
Keine Grenzen zu ziehen ist eine Botschaft an andere
Äußert sich deine mangelnde Selbstfürsorge darin, dass du öfter Ja sagst, als dir lieb ist? Was bezweckst du damit, selten Nein zu sagen? Du kannst das Beispiel mit den Gefühlen auch hier übertragen: Sagst du selten Nein, obwohl du es lieber sagen würdest, möchtest du auch nicht, dass dein Gegenüber Nein sagt, wenn er oder sie Nein sagen möchte.
Es ist ein unausgesprochener Deal, der dir eine Hintertür auflassen soll. Leider verstrickst du dich dann emotional mit anderen. Bei welchen Menschen in deinem Umfeld könnte das der Fall sein?
Mit welcher Absicht bist du in der Schule?
Wenn wir da rauswollen, müssen wir uns auch fragen, wozu wir Mutter und Lehrerin sind. Also mit welcher Absicht bist du in der Schule, während du Kinder hast? Aus finanziellen Gründen? Oder schwingt auch mit, dass du allen zeigen willst, dass es doch geht? Dass du dich nur genug anstrengen musst, um nicht wertlos, machtlos, usw,. zu sein? Kurzum: Führst du mit der Gleichzeitigkeit einen Beweis über dich?
Insofern wäre auch die Überzeugung „Immer muss ich alles alleine machen“ einer von vielen möglichen Hintergründen. Wohlgemerkt, ich sage nicht, dass Lehrerinnen, die auch Mütter sind, immer danach handeln. Aber es ist durchaus ein passendes Szenario, wenn du diese Überzeugung hast. Und auch da wäre die Frage: Wozu willst du alles alleine machen?
Was nun?
- Die Challenge für dich und mich ist, konsequent verantwortlich für unsere Gefühle zu sein. Und das schaffst du, indem du immer wieder in Situationen schaust, durch welche Gedanken du dir das entsprechende Gefühl erschaffen hast. Welche Überzeugung oder Schlussfolgerung aus früheren Situationen lassen dich ein schlechtes Gewissen haben oder dich wütend, ängstlich sein?
Erst dann nimmt das schlechte Gewissen ab, weil wir nicht mehr automatisch davon ausgehen, dass wir anderen Gefühle machen.
Falls dir das für dich selbst noch schwer fällt, kannst du das für deine Kinder tun, damit sie das durch dich lernen.
- Wir sollten uns jeden Tag selbst wertschätzen. Was du jeden einzelnen Tag erschaffst, ist einfach der Knaller!
Statt auf die Dinge zu schauen, die du noch nicht erledigt hast, schau auf das, was du getan hast. Ergänze deine To-Do-Liste um eine Done-Übersicht.
- Selbstfürsorge kannst du trainieren, wenn du auch dahin schaust, was hinter deinen Gefühlen steckt.
Die Kombination macht es dann: Du wirfst immer öfter einen Stock in die Speichen zwischen deine Gedanken und Gefühle, damit es nicht als Automatismus läuft. Da hilft Achtsamkeit, Meditation, Yoga usw.
Und du schaust dir den Inhalt und Hintergrund deiner Gefühle an. Da helfen all die Impulse, die ich dir hier aufgezählt habe.
Was wirst du also ab sofort ändern, um dauerhaft Selbstfürsorge einzubauen?
P.S.: In der Workshop-Reihe ‚Tschüss, Mental Load!‘ setzt du gemeinsam mit gleichgesinnten Lehrerinnen genau das um: Abgrenzen, deine Projekte umsetzen, Pausen nehmen. Sei bei der nächsten Runde dabei: