Die Sommerferien nahen und du suchst nach einem passenden Abschiedsgeschenk für deine Schüler:innen? Pinterest explodiert förmlich mit kreativen DIYs und du kannst dich nicht entscheiden? Es soll persönlich sein?
Als ich meine eigene Klasse verabschiedete (mein Mutterschutz stand bevor), überlegte ich hin und her. Ich wollte ihnen etwas Persönliches geben und etwas, das länger hält als ein Kinderriegel im Hochsommer.
„Schule ist sinnlos, Schule nervt!“ – Mein Geheimtipp, damit deine nächste Vertretungsstunde trotzdem funktioniert
Der Vertretungsplan verrät mir: Heute fällt Deutsch in der 9e aus, ich bin die Vertretung. Ich nehme keine Arbeitsblätter mit, sondern eine Frage an die gesamte Klasse: „Wie beendet ihr den Satz ‚Schule ist…‘?“ Erst stocken die Jugendlichen etwas, denn sie wissen nicht so recht, ob sie ehrlich sein sollen und was ich von ihnen will. Spätestens wenn jemand sagt: ’sinnvoll‘ oder ‚wichtig‘, provoziere ich: „Nein, das glaube ich dir nicht!“ Und dann geht’s los. „Was kommt euch stattdessen in den Kopf?“
Einsicht aus dem Lockdown: Wir brauchen selbstgesteuertes Lernen
„Hauptsache, du fühlst dich wohl und kannst ungestört arbeiten. Wenn du eine Pause brauchst, mach Pause. Wenn dir zu einer Frage nichts einfällt, mach bei der nächsten weiter. Und wenn du später etwas hinzufügen oder ändern willst – mach das! Fang an, wenn du bereit bist.“
Klingt das einladend? Fühlst du dich persönlich angesprochen? Willst du sofort loslegen? So ging es mir jedenfalls, als ich das in meinem Kalender für 2021 las, der auch mit einem Coachingteil versehen ist. Mein nächster Gedanke war: Wieso zeigen wir das den Kindern in der Schule eigentlich nicht?
Vier Wege raus aus dem Mangel-Denken
Wenn wir an Schule denken und über Schule sprechen, tun wir das oft aus einem Mangel heraus. Manchmal sogar unabhängig von konkreten örtlichen Begebenheiten. Ich schreibe hier also nicht in erster Linie über das, was ist, sondern darüber, wie wir darüber denken. Wir geben der Schule allgemein sozusagen die Note ‚mangelhaft‘. Deshalb möchte ich heute genauer hinschauen: An welchen Stellen kreieren wir genau einen Mangel? Welchen Preis zahlen wir dafür? Und welche Wege führen heraus aus diesem Mangel-Denken?
8 Sätze, die ich nicht mehr sage
Du hast diese Sätze alle schon gehört oder selbst gesagt. Garantiert! Es scheint Überzeugungen über Schule, Kinder oder das Leben an sich zu geben, die fleißig kultiviert und nicht hinterfragt werden. LehrerInnen und Eltern tragen sie in die Schule hinein und die Suche nach Beweisen geht schon bei den Kleinen los. Allen Sätzen ist gemeinsam, dass sie die Lernfreude hemmen und unsere Beziehungen zu unseren eigenen Kindern oder unseren SchülerInnen belasten. Deshalb teile ich mit dir auch Alternativen, mit denen wir starke Beziehungen aufrecht erhalten oder aufbauen können. Ihnen ist wiederum gemeinsam, dass wir unsere Überzeugungen hinterfragen, die unsere Sprache bestimmen! Es gilt: Worte erschaffen unsere Realität!